Onboarding: Der Beginn einer langen Beziehung – oder eine Enttäuschung
Das Onboarding sollte nicht mit dem Begriff der „Einarbeitung“ durcheinandergebracht werden. Denn die Einarbeitung ist lediglich ein Teil des gesamten Onboarding-Prozesses. Onboarding meint vor allem:
- das Näherbringen der Unternehmenskultur
- die Einführung neuer Angestellter in ihre jeweiligen Arbeitsbereiche
- die systematische Einarbeitung in Abläufe und Routinen
- die Integration in das soziale Arbeitsumfeld
- das Aufbauen einer vertrauensvollen Beziehung, um Mitarbeiterbindung, Motivation und Produktivität zu stärken
Der klassische Onboarding-Prozess unterteilt sich in drei Phasen, wobei die konkrete Gestaltung von Arbeitgeber zu Arbeitgeber variieren kann:
- Phase 1: Das Preboarding
- Phase 2: Die Orientierungsphase
- Phase 3: Die Integration
Das Preboarding
Schon vor dem Beginn des ersten Arbeitstages beginnt die erste Phase des Onboardings. Diese Vorbereitungsphase startet in aller Regel, sobald der Arbeitsvertrag in trockenen Tüchern ist. Organisatorische Angelegenheiten gehören in diese Phase, während die fachbezogenen Aspekte des Jobs in den nächsten Phasen folgen.
Die Orientierungsphase
Die zweite Phase startet mit dem ersten Tag der neuen Mitarbeiter im Unternehmen und läuft üblicherweise für etwa drei Monate. Eine feste Ansprechperson ist essenziell, um Unsicherheiten aufzulösen.
Ein besonders wichtiger Punkt in der Orientierungsphase ist außerdem das Näherbringen der Unternehmenskultur – denn diese Phase ist die berühmte 100-Tage-Phase, während derer einige Mitarbeiter aufgrund von schlechter Eingliederung manchmal wieder abspringen. Wissen Mitarbeiter, welche Werte im Unternehmen gelebt werden, was von ihnen erwartet wird und an welchen Maßstäben sie sich bei Entscheidungen orientieren können, ist ein wichtiger Grundstein für die künftige Zusammenarbeit gelegt worden.
Die Integration
Die letzte Phase des Onboardings findet ab dem dritten Monat des Prozesses statt und hat die Intention, neue Mitarbeiter vollends in alle Bereiche des Unternehmens erfolgreich zu integrieren. Eine wichtige Rolle spielt die Vertiefung des fachlichen Wissens sowie die Übertragung von Aufgaben und größeren Verantwortlichkeiten auf die neuen Mitarbeiter. Eigeninitiative von neuen Arbeitnehmern ist ebenfalls gefragt, um die fachliche und soziale Zusammenarbeit zu konkretisieren und einzuordnen.
Was sollten Unternehmen beim Onboarding vermeiden?
- Fehlender Eingliederungsplan und fehlende Zuständigkeiten
- Führungskräfte leiden unter Zeitmangel und wissen nicht, was sie zu tun haben
- Neue Mitarbeiter werden wie unerfahrene „Frischlinge“ behandelt
- Erwartungen werden nicht ausgesprochen oder undeutlich kommuniziert
Fazit
Ist das Onboarding schlecht, kündigen Mitarbeiter in den ersten 100 Tagen. Defizite im Eingliederungsprozess sind rufschädigend, ärgerlich und teuer. Vermeide unnötige Fluktuation und profitiere von drei Jahrzehnten Expertise in der Personalberatung. Gemeinsam mit Dir erarbeiten wir die besten Strategien und Konzepte für die passende Personallösung.