Zukünftig gleicher Lohn in der Zeitarbeit für Ost und West
Demnächst erwartet uns ein dreistufiger Lohnanstieg in der Zeitarbeit. Ab April 2020 gibt es 1,9 Prozent mehr, Im Jahr 2021 sind es 3 Prozent mehr und ab 2022 schon 4,1 Prozent. Die Entgelte im Osten gleicht man damit, die dem Westen an, sodass 2021 ein Ost-West-Ausgleich herrscht. Im April 2022 verdienen Leiharbeiter sowohl im Westen als auch im Osten dann mindestens 10,88 € in der Stunde.
Auch die Jahressonderzahlungen – Urlaubs- und Weihnachtsgeld – steigen. Im Jahr 2021 gibt es jeweils 150 Euro (nach sechs Monaten Beschäftigungsdauer) bis 225 Euro (nach drei Jahren). In zwei Stufen steigen die Jahressonderzahlungen bis 2023 auf jeweils 200 bis 400 Euro. Neu ist auch, dass die Jahressonderzahlung tarifdynamisch und mit den zukünftigen Tariferhöhungen angehoben wird. Mitglieder der IG Metall und der DGB-Gewerkschaften erhalten zu den Jahressonderzahlungen ab 2021 zusätzlich exklusive Zahlungen.
Leihbeschäftigte erhalten zudem mehr Urlaub: 25 Tage im ersten Beschäftigungsjahr bei ihrer Leihfirma (bisher waren es nur 24 Tage), 27 Tage im zweiten und dritten Beschäftigungsjahr und 30 Tage ab dem vierten Jahr (bisher erst ab dem fünften Jahr). Daneben erreichten die DGB-Gewerkschaften Verbesserungen beim Arbeitszeitkonto. Im iGZ-Tarifvertrag wurde ein verbessertes Recht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Auszahlung von Stundenguthaben durchgesetzt und die rechtswidrige Regelung, die dem Unternehmen erlaubte, über zwei Tage zu verfügen, endlich gestrichen. Ein wichtiger Erfolg ist auch: jetzt ist im Tarifvertrag unmissverständlich geregelt, dass die Überbrückung verleihfreier Zeiten durch Nutzung des Arbeitszeitkontos nur mit Zustimmung des Leihbeschäftigten möglich ist.
Quelle: Mehr Geld und Urlaub für Leiharbeiter, igmetall, 19.Dezember 2019
https://www.igmetall.de/tarif/tarifrunden/leiharbeit/mehr-geld-und-urlaub-fuer-leiharbeiter